Da sehe ich alt aus

Wir Best-ager wissen, dass gesunde Ernährung und vor allem auch Bewegung wichtig ist, um ein Old-Ager zu werden und dem Sozialsystem so richtig lange zur Last zu fallen.

Wie gut ist da ein Hund, der einen tagtäglich nötigt, mit ihm/ihr Gassi zu gehen. Doof nur, dass der beste Freund des Menschen schneller altert und zudem das Wissen fehlt, wie wichtig Bewegung auch für ihn/sie selbst ist.

Unser Hund ist beispielsweise ca. 15 Jahre alt und eigentlich ist immer irgendwas vor dem anstehenden Gassigehen: mal zu nass, mal zu kalt, mal zu heiß. Permanent also: der Überschuss an Lustmangel!

Ich muss also nicht nur meinen inneren Schweinehund überwinden, sondern auch den Schweinemensch im Inneren meines Tieres wecken.

Das klappt meist nur sehr schlecht und spätestens wenn das große Geschäft erfolgreich vollbracht wurde, bleibt mein Hund stehen, so als wolle er mir sagen: „Wozu weitergehen? Alles Notwendige ist doch erledigt worden?“

Um uns Beiden etwas Gutes zu tun, was er überhaupt nicht versteht, versuche ich ihn mit Leckerlies zum Weitergehen zu überreden. Je nachdem wie hungrig mein Taschenbuch-Wolf ist, klappt das mal mehr und mal weniger.

Ganz ehrlich: lieber schleife ich eine Waschbetonplatte hinter mir her, wie meinen Hund! Denn die lässt aich zwar auch nur schwer bewegen, doch sie schaut einen nicht vorwurfsvoll dabej an.

Manchmal schon kam mir der Gedanke, dass ich kein bester Freund zu dem Meinen sei, weil er womöglich erschöpft ist und/oder Schmerzen hat. Dann läuft eine Katze über den Weg und mein Hund sprintet hinterher, als sei er ein gerade erst ausgewachsener Jagdhund. Da wird mir klar: der kann, aber will nicht!

Daheim angekommen, überlege ich, ob ich noch eine Weile alleine wandern gehe, doch mir wird klar, wie ähnlich ich meinem Tier bin: Ich könnte aber ich will auch nicht mehr!

🤭

Ein Schweinewetter (die dieses auch nicht mögen)

Vor dem heutigen Montag wurde mehr gewarnt, wie am Warntag neulich. Das hat diesmal nicht nur hervorragend funktioniert, es war/ist zudem absolut berechtigt. (Ein Sorry und zugleich Gratulation an die Leser, die mit meinen Zeilen nichts anfangen können).

Bei winterlichen Bedingungen tun mir immer die Menschen leid, die aktive Pendler sind oder uns „Resident Evils“ mit irgendwelchen Waren, direkt bzw. indirekt versorgen. Bedauern tue ich ebenfalls die Hundebesitzer – also ich mich auch selbst – die bei solch einem Wetter irgendwie Gassi schliddern müssen. Das sind dann so Momente, wo ich an mich gerichtet die Frage stelle: „Wieso einen Hund? Katzen oder ein Meerschweinchen hätten es doch auch getan!“

Dank anschnallbarer Spikes war es mir möglich, als bester Freund des Hundes, zum erforderlichen Gassi aufzu-, um nach wenigen Meter abzubrechen. Mein Rüde rutschte herum, da halfen ihm seine 4 Beine nichts und den Versuch zu pinkeln, den unternahm er nur einmal. Tja, warum soll es dem Herrn Hund anders gehen wie uns Herren der menschlichen Schöpfung: der Sitzpinkler hat Vorteile!

Stellenweise musste ich mir das Lachen verbeissen, denn seine Bewegungen sahen zu grotesk aus. Doch zum einen bestand die Gefahr, dass Hochmut tatsächlich vor dem Fall kommt (vor allem, vor meinem) und was will ich mit einem Hund, der gekränkt ist wegen meiner Schadenfreude und zudem enttäuscht, seiner zweitliebsten Tätigkeit (nach Fressen) nicht nachgehen zu können?

Sichtlich erleichtert rutschte mein Hund Richtung Haustür, nachdem ich ihm das erlösende Zeichen gab, unser *extreme gassi’ing* abzubrechen. Wenn er muss, muss ich ihn eben aus dem Fenster halten. So ein Wohnen in Hanglage hat auch seine Vorteile.

Der Biomüll wird zwar vermutlich nicht abgeholt und heute keine Post gebracht. Letzteres findet Montags ohnehin kaum noch statt und diesmal habe ich sogar vollstes Verständnis.

Ich wünsche allen Menschen, dass sie heute gut durch den Tag kommen! Wenn Sie erst in den Abendstunden, bei einem warmen in Getränk in einer hoffentlich halbwegs warmen Behausung, diese Zeilen lesen, dann freut es mich besonders, denn es bedeutet: Sie haben es wohlbehalten geschafft!

Sollten Sie mit dem Gedanken spielen, sich ein Haustier zuzulegen, dann empfehle ich Ihnen Spinnen. Die müssen in der Regel nicht Gassi und falls doch mal Bedarf besteht, sind sie mit den 8 Beinen bei winterlichen Bedingungen eindeutig im Vorteil. 😉

hundiges Schweinewetter

Ich will nicht meckern: die Mitte von Deutschland war die letzten Monate viel zu trocken und der Regen tut der Natur gut. Doch haben Sie eine Vorstellung davon, wie es einem Hundehalter geht, dessen Tier wasserscheu ist?

Da stellt man sich die Frage, wer denn eigentlich mit wem Gassi gehen muss?

Was, wenn des Menschen bester Freund unter dem Vordach der Ausgangstür steht und keinerlei Lust hat, seinem Herrchen oder Frauchen in die Nässe zu folgen?

Spielen Sie mit dem Gedanken, sich einen Hund anzuschaffen, dann sollten Sie ausprobieren, ob sie solch einer möglichen Situation gewachsen sind:

Nehmen Sie sich eine Leine und binden Sie sich (je nach Größe des gewünschten Hundes) einen Dachziegel oder eine Marmorplatte daran. Bei sogenannten Handtaschenhunden reicht auch eine Tafel Schokolade.

Malen Sie dann noch ein paar bettelnde Augen auf und dann schleifen Sie Ihr Konstrukt für 20 Minuten bis eine Stunde hinter sich durch den Regen her. Nehmen Sie eine leere Plastiktüte mit und sammeln Sie unterwegs einen Hundehaufen ein, den irgendein unachtsamer Halter nicht entfernt hat. Hier sollte es -leider- reichlich Möglichkeiten dazu geben. Tragen Sie dann dieses Säckchen mit nach Hause und entsorgen es dort.

Wenn Sie wieder daheim angekommen sind, nehmen Sie einen alten und stark müffelnden Wischmob. Machen Sie diesen nass und versuchen ihn mit einem Handtuch danach halbwegs trocken zu rubbeln. Dann legen sie sich diesen in ein Hundekörbchen.

Haben Sie das alles mit Bravur und Freude erledigt, dann können Sie sich getrost einen Hund zulegen.