Anderswelt

Was habe ich mich einst geärgert, wenn ich meinen Ausweis zeigen musste, beim Kauf von hochprozentigem Alkohol oder dem Eintritt in eine Disco, obwohl ich schon über 20 Jahre alt war.

Heute bin ich enttäuscht, wenn ich an einer Kasse stehe und, trotz Maske, die Kassiererin nicht einmal einen zweiten prüfenden Blick auf meine Augen wirft. Alkohol, Drogen, Sexualartikel oder Tabak würden mir ohne Bedenken ausgehändigt.

Richtig demütigend sind jedoch Berichte über Studien. Klar, ich bin mittlerweile weit fortgeschritten in meiner körperlichen Reife, doch so lange ist der Abschluss meiner Pubertät auch nicht her. Schlimm, wenn ich dann solche Studien wie zum Beispiel: „Warum können wir uns im Alter Worte schlechter merken und vergessen auch viele?“ lesen darf.

Da gibt es dann die Recherche-Gruppe bis 18-34 Jahre, das sind die Jüngeren. Dann kommen die Normal-Ager und dann die Alten ab 60 bis 69.

Emotionaler Kinnhaken: Ich gehöre zu dem Gammelfleisch!

Emotionaler Schlag in den Solarplexus: Es dauert nicht mehr lange, dann falle ich selbst aus der letzten Staffel raus! Dann gehöre ich nicht einmal mehr zur Randgruppe der Studien-Teilnehmer. Das ist dann wie bei der Bundestagswahl die Gruppe „Sonstige“

Also genießt die Zeit, die Ihr noch nicht zum statistischen Niemandsland gehört bzw. nur noch bei Sterbestatistiken aufgeführt werdet.

Ich würde mich ja gerne bei der Uni beschweren, aber ich hab habe jetzt den Namen vergessen. Außerdem wäre das nur elektronisch gegangen, mit einem… na wie heißt nochmal die digitale Post und wenn ich dann alles zusammen habe, brauche ich jemand*in der/die mir sagt, was ich eigentlich beschweren wollte. Herrjeh, das ist doch alles Mist, mit diesem dingens… dem Älterwerden! 😜

Alle Achten

Immer wieder erstaunlich:

Da werden Gutachten erstellt, aus deren Ergebnis sich Konsequenzen ergeben können.

Kaum rücken solche Maßnahmen in greifbare Nähe, werden neue Gutachten erstellt, die zu anderen Ergebnissen führen.

Bestes aktuelles Beispiel: das Thema Dieselabgase!

Plötzlich ist das alles nicht mehr so schlimm und wenn nicht gerade Ostwind herrscht, der die Abgase der in den Ostblock verfrachteten Fahrzeuge herüber weht, dann sowieso nicht.

Das Laie fragt sich nun berechtigt: „Was ist denn nun das Gut- und welches das Schlechtachten?“

Ist das was da hinten aus den Dieselfahrzeugen rauskommt wirklich nicht schlimmer, als das was an Schadstoffe beim Abbrennen einer Kerze erzeugt wird?

Warum setze ich mich aber trotzdem lieber direkt vor eine Kerze, als vor einen Auspuff?

Wieso sollen alte Dieselfahrzeuge aus den Städten verbannt werden, wo der Halter vermutlich zur Arbeit fahren muss oder wieder nach Hause?

Der Anwohner kann doch wegziehen, wenn ihm die Luft nicht behagt. Er muss doch nicht da wohnen und wenn doch, dann soll er einfach die Kerzen fortan weglassen.

Sollte ich mal ein Gutachten erstellen lassen, dass die Fahrzeuge zu teuer und viele Verdienste zu niedrig sind, um sich modernere Dieselfahrzeuge zuzulegen?

Aber dann wird bestimmt wieder eine weitere Expertise erstellt, die belegt: die Umsetzung des Ergebnis aus meinem Gutachten lässt sich wirtschaftlich nicht realisieren.

Vielleicht sollte ich Autoaufkleber entwerfen: „Wer atmet ist selbst schuld!“ oder „Du brauchst keine Kerzen – Du hast ja mich!“

😉