Haarige Zeiten

Zu Beginn meiner Pubertät, die damals sehr spät einsetzte, was mir wiederum sehr viel Kummer bereitete, war ich happy, wie die ersten Barthaare sprießten. Schon bei dem leichtesten Flaum-Ansatz war ich mit dem Rasierer meines Vaters unterwegs und presste zeitweilig Luft in die Backen, verbunden mit der Hoffnung, durch diesen Druck würde es die Stoppeln schneller nach außen drücken.

Unzählige Jahre später – also im Grunde jetzt und in der nahen Vergangenheit – da nervt es mich, ständig eine Rasur vornehmen zu müssen und was die ganze Angelegenheit besonders aufwendig macht: ich bin länger damit beschäftigt, die Ohren innen und außen glatt zu bekommen sowie die Nasenlöcher zu enthaaren.

Wir Menschen leben zwar länger, wie vor zweihundert Jahren, doch dieses Mehr an Zeit vergeuden wir in Verkehrsstaus, beim Warten auf Bahnverbindungen oder in ärztlichen Praxen wie auch für die Körperpflege. Vermutlich bleibt unterm Strich sogar weniger Zeit übrig.