Einen Berg Käse, den wir vorgesetzt bekommen!

Nur die ganz großen Träumer*innen gehen wohl noch davon aus, dass ein Bergkäse auf einer idyllischen Alm mit saftig grünen Weiden produziert wird. Realistischer wäre da schon der Gedanke, dass Andrea Berg für die Kühe gesungen hat, deren Milch in einer Käserei landet.

Die Wahrheit ist, zumindest in Deutschland und Österreich, eine ganz andere: Das Milchnutzvieh muss nicht einmal einen Ausblick auf Berge haben! Jeder Käse darf sich Bergkäse nennen, wenn er nur auf natürliche Weise produziert wird (ohne Zusatzstoffe). Der Begriff ist nicht geschützt und damit für jeden Käse an Käse nutzbar, selbst wenn er aus Massentierhaltungsmilch in einem Frankfurter Keller fabriziert würde.

„Wirklich ganz echter Bergkäse von Kühen die auf echten Bergen gestanden haben“ oder so ähnlich müsste auf einer Verpackung stehen, wenn man einen Bergkäse möchte, wie er einst tatsächlich zu seinem Namen kam.

So werden wir ständig von der Industrie veräppelt.

Weitere Beispiele gefällig?

Sie wollen etwas für die Umwelt tun und haben eine Wärmepumpen-Heizung gekauft oder planen es? In diesen Anlagen ist in der Regel ein hochgiftiges Kältemittel enthalten, unter anderem mit dem Jahrhundert-Gift PFAS, das einige Staaten gerne verbieten wollen, aber sich die Chemieindustrie vehement weigert. Wieso es nicht gegen die Alternative Propan ausgetauscht wird? Das bisherige Kältemittel könne ja nicht austreten und nicht brennen, im Gegensatz zu Propan! Das kann also austreten und das andere Zeug nicht? (Und im Grunde auch nur dann brennen, wenn es unmittelbar einen Zündfunken gibt!) Der eigentliche Grund: beim Propan verdienen BASF und Co. nicht mit.

Oder nehmen wir die neue Abgas-Norm 7 für KFZ, die seit 4 Jahren angekündigt wird und in zwei Jahren realisiert sein soll. Geht nicht, sagen die Automobilhersteller. Kostet bis zu 8000 Euro mehr dann, solch ein sauberes Fahrzeug… und… (so prompt, wie der Geruch nach einem Pfurz) kommt dann die Warnung: das kostet viele Arbeitsplätze!

Wie sich die immense Kostensteigerung begründet, wird nicht aufgeführt. Wieso beispielsweise in Amerika bereits Diesel-Fahrzeuge deutscher Hersteller verkauft werden, die sauberer noch als die Abgasnorm 7 sind und bei uns klappt das nicht, lässt sich wohl nur mit einem Wort erklären: Lobbyismus!

Wenn Ihnen das alles jetzt zu stickig-düster war, dann empfehle ich Ihnen, jetzt etwas luftiges zu essen:

Eine(n) Windbeutel*in!

Dieser enthält zwar absolut keinen Wind, darf sich allerdings auch nicht Bergkäse nennen, weil sich die Rohstoffe und Produktionswege doch ein wenig unterscheiden. 😅

Und wer jetzt denkt, das sei nur ein Problem der Neuzeit, der irrt! Schon früher wurden Kondome Pariser genannt, original Frankfurter Würstchen wurden in Neu Isenburg produziert und der Berliner, war manchmal ein Amerikaner, konnte aber wie dieser auch aus einer Bäckerei aus einem völlig anderen Ort stammen. Und im Mars waren und sind noch immer rein irdische Rohstoffe enthalten. 🥳

Nahrungsmittel-Diskriminierung

Ein seltener jedoch unheimlich schöner Moment in meiner Kindheit war der, wenn mir meine Mutter 30 Pfennig in die Hand drückte und ich mir davon, in der gegenüberliegenden Bäckerei, ein Negerkussbrötchen kaufen durfte. Nur Minuten später schnitt mir die Verkäuferin das Brötchen auf und klemmte ein solch großes Exemplar zwischen die zwei Hälften.

Was war das für ein herrlicher Moment, wenn ich in die knusprige Backware biss und unglaubliche Mengen des süßen weißen Eischnees aus allen Ecken herausquollen. Diese Negerküsse schmeckten immer besonders frisch, denn nur wenige Kilometer entfernt war die Fabrik dazu beheimatet. Natürlich ist diese Form der Nahrungsaufnahme alles andere als gesund, doch zum einen war sie selten und zum anderen wurden derart viele Glückshormone produziert, dass es sich lohnte. Aus Kinderaugensicht sowieso!

Vorgestern war es dann so weit: Ich sah in einem Supermarkt eine Packung Schaumküsse, die aus jener Confiserie von damals stammten. Schnell war die Idee geboren, eine kulinarische Reise in die Vergangenheit zu unternehmen. Zu einem Preis, für den ich früher vermutlich den kompletten Vorrat an Backwaren aus der Theke hätte erwerben können, kaufte ich einen Kasten der Süßware sowie eine Semmel.

Rasch war das Brötchen aufgeschnitten und da das Küsschen, denn mehr war es nicht, sich förmlich auf der Fläche verlor, legte ich sofort noch ein zweites auf. In der Tat wurden beim ersten Biss Erinnerungen wach, doch gleichzeitig schwang da auch noch die Erkenntnis mit: „Da hätte durchaus auch noch ein drittes Exemplar genutzt werden können, um das alte Überquell-Feeling zu reproduzieren!“

Nach dem Verzehr gingen mir natürlich viele Fragen durch den Kopf:

Waren die Brötchen heutzutage viel größer als früher oder einfach nur die Schaumküsse viel kleiner als die einstigen Mohrenköpfe, respektive Negerküsse?

War das auch der eigentliche Grund, warum die alten Bezeichnungen in der Gegenwart nicht mehr verwendet werden dürfen? Weil sich die dunkelheutigen Menschen diskriminiert fühlen, über die Jahre permanent eingeschrumpft worden zu sein?

Ist der Preis heutzutage nicht sogar adäquater? Natürlich hat der Schaumkuss nicht einmal mehr die Hälfte der Größe von einst, doch was da mittlerweile alles an Zusatzstoffen zu den rund 40% Zucker integriert wurden, um Geschmack, Haltbarkeit und Gewinn zu optimieren, das wertet die Süßigkeit doch enorm auf, oder?

Eines ist jedoch klar: Die Zeiten sind vorbei, wo wir Kinder uns einen Spaß damit machen konnten, mit einer Person zu wetten, dass sie nicht den ganzen Negerkuss auf einmal in den Mund nehmen und ohne Zuhilfenahme der Hände diesen verzehren kann.

Für Schaumkussbrötchen-Esser wird es fortan nicht mehr heißen:

Wie kriege ich das Brötchen verzehrt ohne mich zu bekleckern?

Sondern:

Wie kriege ich die kleinen Süßwaren-Häubchen auf das Brötchen, ohne dass sie mir von der Fläche kugeln?

Sollte sich tendenziell die Miniaturisierung im Bereich Schaumküsse weiterentwickeln, muss sogar bald ein Warnhinweis auf die Packung:

„Vorsicht! Packung oder deren Inhalt nicht in der Nähe von Säuglingen wie auch Kleinkindern aufbewahren. Erstickungsgefahr durch Verschlucken!“

Stimmung mal ganz anders


Sie können oder wollen nicht aktiv am Fasching teilnehmen? Ihnen ist (trotzdem) langweilig und Sie wünschen sich ein wenig „Äktschn“?

Hier kann ich Ihnen einen preiswerten sowie gerade erst selbst erfolgreich erprobten Vorschlag unterbreiten. Einziger Haken: es wird vermutlich Ostern werden, bis Sie den Tipp aktiv umsetzen können.

Nehmen Sie eine Süßigkeit von Ferrero namens „Maxi King“ aus der Frischtheke Ihres Marktes. Bewahren Sie das Produkt nicht im Kühlschrank auf, sondern bei normaler Zimmertemperatur.

Warten Sie bitte ein paar Wochen länger ab, wie als gekühltes Mindesthaltbarkeitsdatum auf der Folie angegeben wurde. Dann ist der Reifeprozess abgeschlossen und der Verzehr des betagten „Kings“ kann vorgenommen werden.

Keine Bange: geschmacklich unterscheidet sich der Riegel nur marginal vom frisch erworbenen Produkt. Die innere Creme und die Karamellsauce sind etwas fester geworden.

Nun brauchen Sie nur noch wenige Stunden abwarten und das närrische Treiben nimmt zuerst im Magen, dann im Darm und anschließend auf dem WC seinen Lauf. Getreu dem Motto: „Im Verdauungstrakt wartet ’n Maxi King! Wolle mer’s rauslasse?“

Der innere Aschermittwoch ist etwas früher erreicht, wie beim herkömmlichen Karneval, doch es gibt noch einen großen Unterschied: Sie werden auf jeden Fall glücklich sein, wenn alles vorbei ist.


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Blog-Büttchen


Hurra – Alaf und auch Hellau!
So manche(r) lässt nu‘ heraus die Sau.
Es wird getrunken und gelacht;
manch Wirt so richtig Reibach macht.

Die Devise heißt beim krassen Trinken:
Lasst bloß nicht Eure Pegel sinken.
Denn nur so lasst sich in diesen Tagen,
der ganze Wahnsinn erst ertragen.

Doch klar ist, liebe Narhallesen:
Am Mittwoch ist es dann gewesen.
Der Kater vertreibt frivole Wonnen.
Es übernehmen nun die Putzkolonnen.

Denn ist der Fasching dann auch weg,
geblieben ist der ganze Dreck.
Es müffelt herb in Häuserecken
nach der Notdurft von so manchem Jecken.

Doch bis an Ostern, ungelogen,
ist auch dieser Duft verfolgen.
Und gab es nur geschützt Verkehr,
stört dann wirklich gar nichts mehr.

Ich wünsche allen Narren und Närrinnen eine gute körperliche Verfassung, ordentlich Spaß sowie die Kraft dafür. Den Nicht-Narr*innen ebenfalls, die knappe Woche zu überstehen.

Generationen-Check

Anhand einiger Events innerhalb der nächsten knapp 3 Monate, lässt sich leicht ein Generationen-Check durchführen!

Die erste Fragestellung:

Welches großes Fest feiern wir innerhalb der nächsten 3 Monate?

Spontane Antwort der reiferen Generation: „Ostern!“

Antwort der Mid-ager: „Fasching!“

Die Youngster: „Mag-C!“ oder alternativ „Valentinstag!“

(Anmerkung: vom 04. bis 05. Februar 2023 findet die Community Convention MAG-C in der Messe Erfurt statt (und ich hatte diesen Blog-Text eigentlich schon Ende Januar verfasst, allerdings nicht mehr gefunden))

Zweite Frage:

Wie nennt man die Zeit vor Ostern?

Die Reifen und Reifinnen: „Fastenzeit!“

Die mittlere Generation: „Frühling!“

Die Jung*innen: „Western!“

Und die dritte Frage zum Generationen-Check:

Was feiern wir an Ostern?

Die älteren Menschen meinen: „Die Auferstehung Jesus, nach seinem Tod an Karfreitag“

Die mittleren Semester sagen: „Weil das Musik- und Tanzverbot vom Karfreitag beendet ist!“

Die künftigen Rentenzahler vermuten: „Die Sieger der Autorennen mit den getunten Fahrzeugen vom sogenannten Car-Freitag!“

Was auch immer Sie geantwortet hätten, zu diesem nicht wirklich ernst gemeinten Check:

Ich wünsche Ihnen*innen und Euch*innen eine angenehme Zeit bis Ostern!

Männer leiden arg

Sie sind der Ansicht, dass Frauen ein schweres Los gezogen haben, weil sie unter anderem mit Menstruation, Schwangerschaft und Geburt belastet sind?

Ich absolut nicht!!!

Kaum habe ich als Mann das Gefühl, die härtesten Aufträge des Lebens überstanden zu haben, weil die Kinder aus den Haus sind, die Ehefrau geblieben ist und ich mittlerweile weitgehend nur noch mit dem Kopf denke und nicht mit dem Schritt, da kommt es genau in der besagten Region ganz dicke.

Das männliche Elend, welches die weiblichen Probleme geradezu beschämend bagatellisiert, ist mit einem Wort genannt: Prostatavergrößerung!

Frauen sollten sich glücklich schätzen, dass ihnen dieses Organ erspart geblieben ist und sie sich nur mit einer meist friedlichen Gebärmutter beschäftigen müssen. Ein paar Begründungen für meine Aussage werde ich nun liefern

Noch vor wenigen Jahren durfte ich beim Wasserlassen an einem Urinal, mit einem leichten Ausfallschritt des rechten Beines, meinen Stand stabilisieren, um nicht vom Rückschlag umgeworfen zu werden. Heutzutage muss ich „ihn“ über den Porzellanrand zerren, damit der Boden sauber bleibt. Ein durchaus unangenehm schmerzhafter Kraftaufwand.

Auf einem WC mit Pinkelrinne sahen die hinteren Kacheln der Wandung wie mit einem Hochdruckreiniger behandelt aus, sobald ich, nach nur wenigen Augenblicken, mein Geschäft erledigt hatte.

Wenn sich stattdessen in einem Urinal ein Deostein befand, konnte ich diesen mit meinem Harnstrahl in beliebige Ecken des Beckens „schubsen“. Das machte Spaß und Pinkelzeit verging wie im Fluge.

Mittlerweile brauche ich beim WC-Besuch eines: Zeit und möglichst auch sehr viel Geduld. Ich habe gelernt zu ignorieren, wenn links und rechts von mir die anderen und meist jüngeren WC-Gäste ständig wechseln. Manchmal will es der Zufall und ein ungefähr gleichaltriger Besucher gesellt sich zu mir. Wir unterhalten uns, berichten aus unserem Leben und werden in der Regel Freunde, bis wir dann irgendwann das WC endlich verlassen können.

Deosteine brauchen sich vor roher Gewalt nicht mehr fürchten. Es erfüllt mich schon mit Stolz, sie gelegentlich benetzen zu können, sofern sie nicht zu weit hinten platziert wurden.

Nebenbei bemerkt: durch meine häufigen nächtlichen WC-Gänge habe ich auf meinem Fitnesstracker tagsüber nur unwesentlich mehr Schritte auf der Uhr.

Natürlich könnte ich mir die Prostata verkleinern oder entfernen lassen, doch irgendwie hänge ich an meinen Innereien. Außerdem würde es nicht zu meiner persönlichen Entwicklung passen. Da bin ich wie die deutsche Bundesbahn: Verspätungen sind inklusive!

Ich war mit 20 noch Jungfraumann, bekam erst im Alter von 35 meine Mandeln entfernt und mit 60 Jahren den Blinddarm. Zähne und Prostata dürften daher frühestens mit 95 extrahiert werden, um meinen biologischen Verspätungsrhythmus zu halten.

Wenn das nun alles aus den Fugen gerät, na dann Prost(tata)!

Terminator

Als Mann der reiferen Generation bin ich mittlerweile hart im Nehmen. So macht mir grundsätzlich der Besuch des Urologen (meiner ist tatsächlich männlich und deshalb lasse ich bewusst die geschlechtliche Erweiterung um eine Urologin weg) keine Probleme mehr…. also halt… Das stimmt so nicht ganz: vor dem Besuch steht nämlich die Terminvereinbarung an und da ist es mir egal, welche Untersuchung auch immer ansteht: ich hasse sie! (also die Terminierungen)

Vermutlich beruht diese Abneigung auf Gegenseitigkeit, denn anders kann ich mir nicht erklären, wieso es bei mir nie klappt, in irgendeiner Praxis oder Klinik anzurufen und sofort eine Person an der Strippe zu haben, die mir dann nicht sagt, dass ich hier falsch wäre.

In der Regel ist besetzt oder ich hänge in einer Warteschleife. Nach einigen Minuten werde ich unruhig: Bin ich wirklich noch in Warteposition und arbeite mich langsam nach vorne? Hänge ich vielleicht schon irgendwo im Kommunikationsnirvana? Was, wenn ich auflegen? Geht die Warterei von vorne los?

Eine gefühlte halbe Stunde später lege ich, nutze die Wahlwiederholung und kriege nur noch ein Besetztzeichen oder erneut die Warteschleife oder noch schlimmer: ein Freizeichen, doch niemand hebt ab!

Wenn die Telefonanlage der jeweiligen Praxis so richtig übellaunig ist, habe ich sogar für einen kurzen Moment eine(n) Gesprächspartner*in in der Leitung, bevor diese abbricht.

Was mir auch gerne passiert: ich probiere es sporadisch alle 15 Minuten mit der telefonischen Kontaktaufnahme und wenn dann endlich jemand abhebt, dann ist eine automatische Sprachnachricht aktiviert und ich bekomme die Info, dass ich außerhalb der Geschäftszeiten anrufe.

Doch manchmal habe ich sogar Glück – also zumindest ein wenig. Ich bin bei Wählversuch Nummer 20 und erledige, während ich in der Warteschleife hänge, diverse Dinge, die ich auch mit einer Hand erledigen kann. Nehme dann gerne auch mal Nahrung zu mir. Hundert-Pro: wenn ich gerade einen richtig dicken Happen in meiner Schnute habe, heißt es plötzlich: „Ja, bitte?“

Hastig versuche ich einen Teil der Nahrung zu verschlucken, um wenigstens halbwegs verständlich zu sein. Vor lauter Aufregung und auch der Dauer geschuldet, habe ich manchmal vergessen, was ich eigentlich sagen wollte und dann bricht Panik sowie Schweiß bei mir aus. Denn jetzt besteht höchste Gefahr, dass mein(e) Gegenüber*in auflegt, vermeintlich einem Spaßanruf erlegen.

Der Versuch mit der Freisprechfunktion war ebenfalls ein Flop. Bis ich wieder am Telefon angekommen war und mich mit einem lauten „Nicht auflegen!“ bemerkbar machte, hatte die andere Seite genau das getan.

Deshalb versuche ich es seit einiger Zeit mit handgeschriebenen Gesprächvorlagen. Setze mir Termine zu den Öffnungszeiten und liste diese akribisch auf. Da kommt schon öfter einiges auf den Notizzettel, wenn so eine Praxis jeden Tag zu anderen Zeiten und nur für wenige Minuten geöffnet hat.

Wenn es dann mit dem Termin geklappt hat, sind Aktivitäten wie der Prostata-Check oder die Darmspiegelung nur noch Pillepalle! 🤭