Gefährliche Siege

 Hurra, die Deutschen sind bei der Fußball-WM weiter!

Natürlich freut es mich grundsätzlich, dass wir es in die KO-Runden geschafft haben, doch besonders deswegen, weil ich nun endlich wieder Fan-Artikel tragen/nutzen darf und richtig jubeln, sofern es Grund zum jubeln gibt.

Zwei der Gruppenspiele erlebte ich nämlich in Österreich und man sollte meinen, dass man uns dort wohlgesonnen ist. Zum einen bringen wir Geld ins Land und zum anderen verbindet uns doch die Nachbarschaft und die Sprache.

Ok – die Sprache verliert von Jahr zur Jahr ihre Ähnlichkeit.

Doch aus welchen Gründen auch immer freuen sich die Leute aus Austria mehr, wenn irgendein Land von einem fernen Kontinent gewinnt (wo man weder Österreich kennt – noch diese vorher von dem Land gehört haben) als wir Deutschen.

Um die Einheimischen also nicht zu provozieren, heißt das vor und nach einem Spiel: möglichst gleichgültig wirken – und selbst wenn die Deutsche Mannschaft mit drei Toren Differenz gewinnen sollte, dann sagen, dass es doch ein sehr glücklicher sowie knapper Sieg der Truppe war.

Morgen, also Montag, darf ich nun nach Herzenslust jubeln und hoffe, dass es Grund dafür gibt. 

 

Dem geschenkten Gaul auf´s Maul

Es waren einmal…

… ein paar hochrangige Mitarbeiter eines Unternehmens.

Plötzlich tauchte eine Fee vor diesen auf und sprach:

„Damit Ihr wichtige Arbeiten von unterwegs besser erledigen könnt und damit ihr besser unterwegs zu zeigen in der Lage seid, dass Eure Arbeit wichtig ist – bekommt ihr jeder ein Ipad!“

Die Menschen freuten sich und diese ließ auch nicht nach, als die Fee warnend anfügte:

„Ein paar Bedingungen aber knüpfe ich jedoch daran: immer wichtige Updates einzuspielen und sorgfältig mit dem Gerät umgehen! – Sonst…“, die Fee machte eine Warn-Gebärde, „muss ich die Accounts sperren!“

Wochen vergingen und weil alle Ipad-Nutzer regelmäßig ihr Tablet aktualisierten – kam es nie zu Update-Erinnerungs-Aufrufen und es wurde auch nie eine letzte Frist gesetzt und dadurch passierte es auch nicht, dass eine Vielzahl von Geräten abgeschaltet werden musste. Was dann wiederum die erbosten Besitzer fordern lassen würde, dass der Support unverzüglich die Probleme behebt!

Und alle lebten friedlich bis an des Ipads Ende!

Ok – ist nur ein Märchen – aber zumindest im ersten Teil wahr!

Stadt-Aktien, statt Aktien von Unternehmen

„Soll ich Frankfurt abstoßen und dafür Köln zulegen, die derzeit einen schwachen Kurs hat?“

In Frankfurt wird in Kürze gewählt und da sich ein Wechsel des Bürgermeister-Postens abzeichnet, wirkt sich das vermutlich negativ auf die Aktie aus.

Auf der anderen Seite stehen in Köln umfangreiche Sanierungen an. Hier wird es mit einer Dividende mau aussehen und ob wirklich die Talsohle der Aktie erreicht ist, das bezweifle ich.

München? Zu teuer – dann doch lieber ein riskantere Stadt-Anlage, beispielweise Essen.

Stopp…

Städte als Aktien-Pakete, mit denen man an der Börse spekuliert?

Noch ist es Fiktion, doch wir sind auf dem besten Weg dazu!

Gerade erst hat Offenbach als erste Einzelstadt ein 140-Millionen-Euro-Anleihen-Paket herausgegeben. Weitere Städte werden folgen, um an Geld zu kommen und von da wird es kein großer Schritt mehr sein, bis sich die ersten börsennotierten Städte in unserem Land befinden.

Dann sind die Zeiten von Monopoly -wo man sich nur Straßen und Hotels kaufen konnte- banaler Schnee von gestern.

Ich leihe mir fortan Geld billig von den Banken, kaufe Aktien und mache auf diese Weise Städte wieder liquide, die so hochverschuldet sind, dass sie kein Geld mehr von den Banken bekommen.

Klingt crazy – ist es auch – und deshalb hat es Potential dazu, Wirklichkeit zu werden!

Das Leid mit dem Zins

Ich bin es leid, Ihr Leut, dass der Leitzins ständig gesenkt wird.

Wenn irgendwann diese Konjunktur-Kurbel ausgeleiert ist, werden wir früher oder später an den Punkt kommen, wo wir die Kredite gratis kriegen und die Bank noch Provisionen, wenn sie sich Geld bei der Zentralbank borgt.

Doch vielleicht schafft der Staat ja Abhilfe und führt auf kostenfreie Kredite die Schenkungssteuer ein.

Die eigene Schadstoff-Nase

Es ist immer wieder erstaunlich: bei einem Christian Wulff wurde wegen letztendlich 760 Euro ein aufwendiges gerichtliches Verfahren wegen eventueller Vorteilsnahme initiiert (und eingestellt).

Knapp einen Monat nach der letzten Wahl: die BMW-Anteilseigener Johanna Quandt und ihre Kinder Stefan Quandt und Susanne Klatten hatten der CDU am 9. Oktober 2013 je 230.000 Euro gespendet.

Natürlich liegt der Verdacht nahe, dass man hier versuchte Einfluss zu nehmen auf die ab 2020 gültigen Richtlinien für den Schadstoff-Ausstoß von Neuwagen (mehr Info siehe unten).

Doch da passiert nichts.

Allerdings mal Hand auf´s Herz:

Einen 5er BMW beispielweise gibt es ab 40.000 aufwärts – die Premium Modelle aus dieser Reihe erwirbt man ab 65.000 Euro. Würde es den Käufer wirklich großartig interessieren, wenn der Kaufpreis um knapp 1000 Euro steigt?

Wer sich den neuen BMW I8 – Basispreis über 120.000 Euro – anschafft, dann sicherlich nicht mit dem Gedanken, dass dieses über 300 PS starke Gefährt nur 6  bis 9 Liter Sprit auf 100 km/h verbraucht.

 

Wer sich Fahrzeuge aus dieser Kategorie leisten kann – mit allen anfallenden Nebenkosten, der lächelt doch über diesen EU-Strafbetrag und wenn ich das Bedürfnis habe, mit 200 oder bis zu 450 PS eine mentale Geschlechtsteilverlängerung zu nutzen, fehlt mir vermutlich ohnehin der Bezug zum Umweltschutz.

Anders ausgedrückt:

Die Familie Quandt hat zwar gespendet – die finanziellen Mittel dafür haben allerdings wir zur Verfügung gestellt.

Kurzum…

….wenn wir Konsumenten aufhören würden, diese Premium-Fahrzeuge zu kaufen, dann würden wir sehr schnell erreichen, dass die Schadstoffwerte nach unten gehen. Ganz ohne technische Tricks oder Spenden mit Hintergedanken.

Doch am liebsten wäre uns natürlich, dass wir alle in einem zig-hundert-PS-3-Tonner-SUV durch die Gegend fahren und das mit minimalstem Schadstoff-Ausstoß.

Niedliche Tante-Emma-Läden vermissen wir beispielsweise alle – nur die erhöhten Preise dort zu zahlen, das wollten wir nicht und deshalb sind sie kaum mehr anzutreffen.

Wir bestimmen also letztendlich was im Handel überlebt und damit angeboten wird.

Wir machen es uns zu einfach, wenn wir nur die Lösung von den Automobil-Bauern erwarten.

Fakten als Hinweis:

2009 hat die EU einen CO2-Grenzwert für Pkw festgelegt. Nach der gültigen Richtlinie darf der CO2-Ausstoß der Neuwagen-Flotte eines Herstellers ab 2020 durchschnittlich 95 Gramm je Kilometer nicht überschreiten. 2012 lag dieser Durchschnittswert in Europa bei 136,1 g/km, in Deutschland bei 141,8 g/km. Die EU-Regelung sieht Strafen vor, wenn die Autos ab 2020 mehr als 95 g/km ausstößen – und zwar 95 Euro je Gramm und Fahrzeug. Läge dann der durchschnittliche CO2-Ausstoß aller Autos eines Herstellers bei 105 g/km, würden pro verkauftem Auto 950 Euro fällig.

Das Hai Phänomen

Siemens plant bekanntlich rund 12000 Mitarbeiter zu entlassen, um Kosten einzusparen.

Sich aber aber mit MHI (Mitsubishi Heavy Industries) und General Electric eine mehrere Milliarden schwere Schlacht um die Firma Alstom zu liefern, dafür reicht das Geld.

Im Moment steht wohl die Offerte bei 14,2 Milliarden Euro.

Da diese irgendwann investierten Summen zumindest dem Anschein nach wieder zu Rentabilität führen sollen, wird es weitere Massenentlassung im Zuge der Zusammenführung geben.

Ich nenne es, das „Hai-Phänomen“:

Je mehr kleine Fische der große Fisch vorne schluckt – desto mehr Scheiße kommt hinten dabei raus!

Anmerkung: nach aktuellem Stand scheint es wohl so, dass die französische Regierung Siemens ausgebootet hat – aber noch ein paar Scheine an die Staatsdiener oben drauf und ich gehe davon aus, dass da noch anders entschieden wird.

Marken-Wahn mal anders

Schauen Sie sich bitte erst einmal das Foto an bevor Sie weiterlesen:

British Guiana 1856

Wissen Sie was das ist?

Finden sie „es“ schön?

Welchen Betrag würden Sie zahlen, wenn man Ihnen dieses „Ding“ anbieten würde?

Ich will sie nicht länger auf die Folter spannen:

Es handelt sich um die teuerste Briefmarke der Welt, die am Mittwoch für 9,5 Millionen US-Dollar durch das Auktionshaus Sotheby den Eigentümer gewechselt hat.

Was macht diese Briefmarke so wertvoll?

Sie ist uralt (stammt aus dem Jahre 1856) und es gibt Sie nur ein einziges Mal.

Sollte plötzlich jemand von Ihnen sagen: „Moment, da habe ich doch noch sieben 10er Bögen davon im Keller liegen!“ und sich plötzlich mega-reich fühlen, so muss ich enttäuschen; selbst wenn die Marken echt sein sollten – sobald es viele davon gibt, kann man nicht mehr mit viel Interessenten und damit hohen Gewinnen rechnen.

Im Grunde waren schon die umgerechnet etwa 7 Millionen Euro frustrierend gering für das Stückchen Papier. Sotheby hatte mit weitaus mehr gerechnet (bis zu 20 Mio. US-$ wurde als Summe spekuliert).

Wir Menschen sind schon teils komische Wesen. Was muss in dem Kopf eines Käufers vorgehen, solch einen Betrag für eine Marke hinzulegen, nur weil Sie alt und ein Einzelstück ist?

Ich bin auch alt und ein Einzelstück – und im Gegensatz zur Marke, kann man sich mit mir unterhalten.

Was müssen diese Leute an Geld verdienen, dass sie überhaupt in der Lage sind, mal knapp 10 Millionen US-Dollar auf den Tisch für solch ein Sammlerstück zu legen?

Wie viele Menschen könnte man von diesem Geld ein Jahr ernähren?

Meiner Meinung nach führt eben die Sonnenseite des Lebens auch ganz leicht zu einem Sonnenstich!

Kein Schwein gehabt

Es ist schon einige Jahre her, als ich zum ersten Mal mit Tierfleisch-Ersatzkost in Berührung kam: in einer Kantine gab es damals einen sogenannten Soja-Brätling.

Der Name „So-nicht“-Brätling hätte besser gepasst!

Von der Biss-Haptik erinnerte es leicht an Kunststoff – vom Geschmack sehr!

Kurze Zeit darauf noch ein zweifelhafter kulinarischer Genuß auf Tofu-Basis und ich war bedient, was das Thema Fleisch-Alternativen anging.

Zu meiner Verteidigung möchte ich allerdings erwähnen:

Ich esse wenig Fleisch – zahle dafür auch gerne etwas mehr, wenn ich weiß, dass die Tiere ein würdiges Leben führen konnten. Ich brauche und erwarte auch in den Gaststätten kein Schnitzel, dass 5,90 € kostet und an beiden Seiten über den großen Teller lappt, damit ich die letzten Bissen wirklich nur noch unter Qualen in mich rein presse.

Letztes Wochenende –auf einem Weinerlebnisweg- hatte ich dann in der Tat mein besonderes Erlebnis, was mit diesem gegorenen Traubensaft jedoch nichts zu tun haben sollte.

Eine Mit-Erleberin des Weges bot Brot und Zwiebelschmelz an und der Clou an der Sache: das ist sozusagen Schmalz (also Schweinfett) ohne tierischem Fett als Grundlage!

Etwas unmotiviert probierte ich, in der Erwartung dass da Margarine mit Zwiebelgeschmack auf meine Geschmacksknospen trifft.

Eine viertel Stunde später war ich bereits der Hauptabnehmer von diesem Zwiebelschmelz und keine Ahnung wie dies die Firma „Riesenrasen“ (leicht abgewandelt, denn ich möchte hier nicht zu sehr Werbung machen) hinbekommen hat: das Zeug war göttlich lecker!

Wie sagte die Dame mit dem Brotaufstrich: „Gell, der Hammer – und nicht ein Tier musste dafür sterben!“

Stimmt – für mich und für ein Schmalzbrot wird kein Tier mehr sterben müssen und ich werde mich einmal schlau machen, was es sonst noch für Produkte gibt und wenn die auch so lecker und halbwegs bezahlbar sind, dann sorry liebe Fleischbauern… ihr werdet mich als Stammkunden verlieren!

Au weia – wir haben gesiegt!

Ja, ich beziehe mich auf das Spiel Deutschland gegen Portugal, das „unsere Jungs“ mit 4:0 gewonnen haben und nein, ich bin kein Anhänger der portugisischen Mannschaft!

Die Vergangenheit hat jedoch gezeigt, dass unsere Politiker immer wieder unangenehme Gesetze durchgedrückt haben, während Fußball-Deutschland sich achtlos im Freudentaumel befand.

Also gefror mit nach jedem Tor der deutschen Manschaft das Blut in den Adern, wenn ich Angela Merkel eingeblendet sah, wie sie auf ihre unnachahmliche Art die Hände rhythmisch zusammenführte.

Die zuckende Flachraute der Kanzlerin – im Volksmund als Klatschen bekannt!

Schauen wir also, ob und wann wir ausscheiden – und das Gleiche können wir bei unseren Volksvertretern tun.

Taube Tauben

Jetzt ist wieder diese Jahreszeit, wo es sich einfach nicht mehr mit geschlossenem Fenster schlafen lässt – und mit geöffnetem nicht lange!

Denn wenn es nicht Verkehr und Flugzeuge sind, die mich jetzt um 5 Uhr in der Frühe wecken, so ist es eine Vogelgattung, die ihren Namen wohl zu Recht trägt:

Die Taube!

Laut gurrend und das mit einer unglaublichen Hartnäckigkeit, sitzt dieses Federvieh auf angrenzenden Dächern und Bäumen.

Die müssen echt taube sein, denn sonst würden sie das nicht so laut tun – und selbst wenn dann Antwort kommt, dauert es eine gefühlte Ewigkeit, bis sich das Vogelpaar auf was auch immer geeinigt hat.

Kein Wunder, dass dieses Tier auch als Friedenstaube bezeichnet wird.

Sollten die Heere im Kriegsfall diese Vögel mit sich geführt haben, so dürften die Soldaten wohl recht schnell sowie extrem übermüdet die zugeschissenen Biwacks verlassen und aufgegeben haben.

Hier muss ich der englischen Sprache ein Kompliment machen, denn da wurde bei der Namensgebung des blöden Tieres gleich konkretisiert:

„Dove“