Folgende fiktive Situation: Sie sitzen bei einem Audi-Händler und nachdem der von Ihnen Ihre Wünsche erfahren hat, empfiehlt er Ihnen, beim benachbarten BMW-Händler ein Fahrzeug zu kaufen, weil so ein „5er“ besser zu Ihnen passt.
Oder ein anderer Autohändler, der Ihnen einen so guten Preis macht, dass er wirklich nichts an Ihnen verdient und er (fast) drauflegt.
Beides wäre toll für Sie als Endkunden, doch solche Exemplare werden Sie selten finden und wenn, dann haben diese Verkäufer nicht lange ihren Job.
In der Politik verhält es nicht anders und deshalb wundert das aktuelle Wahlergebnis nur die, die Teil dieses Wunders sind: die Politiker!
Ein guter Abgeordneter hat keine eigene Meinung, sondern die der Partei. Dient ein Entscheid zum Wohle der Wirtschaft oder der Partei, dann findet er Zustimmung. Stammt der Vorschlag von der Opposition, dann wird er abgelehnt, egal wie gut er ist. Diese agiert umgekehrt identisch.
Im Grunde würde es völlig reichen, wenn es von jeder Partei eine Person gäbe (und 2 auf Reserve für Urlaubs- oder Krankheitsfälle) und die prozentuale Gewichtung deren Stimme hängt vom Wählervotum ab. Die Berater ließen sich ebenfalls auf eine zweistellige Zahl reduzieren.
Doch weg aus der Fantasie und zurück in die Realität:
Was im „Werk in Berlin“ entschieden wird, das wird an die Verkaufsfilialen in den Kommunen weitergeleitet. Die haben dann den Auftrag so zu tun, als wären sie Marionetten die selbst ihre Fäden halten.
Sie tun so, als hätten sie das Wohle der Bürger im Sinn und wenn es zum Vorteil gereicht, wird auf die Partei verwiesen und wenn nicht, dann Eigenständigkeit vorgegaukelt. Ist die Wahl dann durch, erkennt man klar: Politiker stammen vom Chamäleon ab und passen ihre Farbe an, wie es für die eigene Machtentwicklung sinnvoll erscheint.
So wurde aus der einstigen Anarchie-Partei – die Grünen – ein Verein, der sich farblich von Rot und Schwarz kaum noch unterscheidet. Die AfD – von vielen aus Protest gewählt – hat derzeit noch kein politisches Konzept, doch in ein paar Monaten, wenn sie das Gefühl von Macht mit und über die Wirtschaft erhalten haben, dann werden auch hier ganz andere Töne laut werden. Dann fliegen die gewählten Vertreter gemeinsam mit den Grünen – gerne dann auch vom neuen Terminal 3 – durch Europa und bringen ihre Schäfchen ins Trockene.