Halb aus ist halb an

Häufig an Baustellen zu sehen: ein Mann arbeitet und ein weiterer schaut zu, ob der Schaffende dies korrekt tut.

Ähnlicher Ablauf in vielen Büros: eine Person ist mindestens dafür zuständig, eine Kraft oder mehrere weitere Menschen, zu kontrollieren, dass gearbeitet wird.

Wenn man der Ansicht ist, dass das Tagwerk trotzdem nicht korrekt vollzogen wird, gründet man einfach noch eine prüfende Behörde darüber. Diese kontrolliert dann, ob die Kontrolle der zu Kontrollierenden funktioniert.

Das ist unrealistische Verschwendung, denken Sie? – Nein, so real funktioniert Regierung!

Warum ich darauf komme, will ich nicht unterschlagen:

Über längere Zeit habe ich von unseren zwei Windkrafträdern berichtet, die nun seit Beginn des Julis fertiggestellt sind und seitdem die Zeit mit Stillstand verbracht haben. Doch heute morgen herrscht endlich Betriebsamkeit auf dem Hang. Zumindest hälftig!

Ein Windrad steht mit den Rotorblättern im Wind und diese drehen sich. Ob tatsächlich jetzt endlich Strom produziert wird oder man nur einfach mal die Lager vor dem Einrosten durch Bewegung schützen will, das vermag ich nicht zu beurteilen. Ebenso kann ich nichts zum Umstand sagen, dass die zweite Einheit, fast schon trotzig wirkend, in umgekehrter Richtung steht und das auch bezüglich Rotation.

Irgendwie hat das mich an Baustellen oder Behörden erinnert und deshalb meine einleitenden Worte. Vielleicht gibt es aber auch einen banalen Grund, warum es bei Turm 2 nicht rund geht? Ist vielleicht wie bei den Solarkraftwerken: wenn zu viel Strom produziert wird, fließt dieser ins Netz der Stromversorger. Die sind natürlich nicht heiß, dass der Verbraucher zum Erzeuger wird und statt Energie teuer einzukaufen, durch ein Überangebot an guten Tagen (mit Sonne & Wind), die Preise unendlich tief drückt. Die kostenintensive Infrastruktur jedoch vorhanden sein muss, um an schlechten Tage (trüb und windstill) für die verbrauchende Kundschaft liefern zu können.

Stellen Sie sich doch mal eine Bäckerei vor, der man Montags das restliche Selbstgebacken von der Fete am Wochenende bringt und dafür Geld haben möchte. Die wären sicherlich nicht begeistert und warum sollen es die Stromer sein?

Aber wie sagte schon immer meine Mutter: „Ein halbleeres Glas ist auch halbvoll, halbleer!“

Was soll’s also!?!

Und so freue ich mich, dass sich ein Rotor dreht und bin gespannt, ob und wann auch der zweite Bursche aktiv werden wird und dieser bisher unsichtbare Strom aus der Steckdose eine grüne Farbe hat. In der Zukunft dann am Zähler eine Art Nutriscore-Display installiert wird, der mir zeigt: Ich nutze gerade Strom aus eigenem und zudem biologischen Anbau!

Crazy little thing called Germany! 😆

Letzter Teil der Warum-Tage

Einmal noch möchte ich heute selbst „Warum?“ fragen und dann noch verdeutlichen, dass diese Frageform durchaus auch das alltägliche Leben beherrscht (Quelle: Zeitschrift Eulenspiegel).

Warum muss ein Schiff erst brennen, dass man erfährt, dass sich nicht nur 2500 Fahrzeuge sondern bis zu 3800 Exemplare unter Deck befinden?

Warum musste die anfänglich genannte Zahl der Elektrischen Kfz von 25 „minimal“, um rund 475, auf ca. 500 Exemplare erhöht werden?

Warum gibt es so Dinge wie Fracht-Dokumente, wenn nicht der Realität entsprechen und warum gibt mir das ein unangenehmes Gefühl, dass da viel öfter als wir denken, dubioses Zeug in unbekannten Mengen durch die Gegend gekarrt wird?

Frag würdiges – zum Zweiten

Hatte in meinem letzten Blog-Eintrag meine Lieblingsfrage gestellt: „Warum?“

Und warum soll ich da nicht weitermachen?

Warum?  (Part II)

Mick Jagger von den Rolling Stones wurde 80 Jahre alt und das ohne Einhaltung der Regeln einer Studie. (Anmerkung: Gemäß einer US-Studie kann nämlich die Lebenserwartung, bei entsprechender Lebensweise, um bis zu 20 Jahre verlängert werden.) Natürlich gönne ich ihm, diese Alter erreicht zu haben. Doch viele Menschen, die wirklich gesund gelebt haben, werden sich die Frage stellen: „Warum vermag so ein Lebemensch so alt werden und ich tue mich so schwer damit?

Warum muss ein Budapester Salat aus 30 Zutaten bestehen? Davon sind die wenigsten Inhalte natürlichen Ursprungs, der Rest besteht aus: Natriumcitrate, Natriumisoascorbat, Karmin, Calciumchlorid, Natriumacetate, Kaliumsorbat sowie Xantan. Dazu noch viele der bekannten Süß- sowie Zusatzstoffe.

Warum kann gleichnamiger Salat Spuren von Erdnüssen, Fischen, glutenhaltiges Getreide, Krebstieren, Milch, Schalenfrüchten, Sellerie, Senf, Sesamsamen und Sojabohnen enthalten?

Warum wird die identische Kapsel, mit der gleichen Menge an Heilerde vom Hersteller befüllt, einmal als Cholesterin-Senker und einmal als Magensäure-Binder verkauft und das auch noch zu zwei unterschiedlichen Preisen?

Warum soll das Kiffen legalisiert werden? Mal abgesehen, dass es nicht dem EU-Recht entspricht (wird das ein zweites Debakel analog der Maut?), zeigen internationale Studien, dass legaler Konsum von Cannabis die konsumierten Mengen erhöht und dafür das Eintrittalter senkt (Quelle: tagesschau.de). Der Staat ist sich offenbar dieses Szenarios schon bewusst, denn man plant die Installation von Präventionsangeboten sowie Hilfen für Jugendliche ein. Dafür sollen die Krankenkassen aufkommen und die wehren sich natürlich. Wäre auch ein prima Argument für die nächste kräftige Beitragserhöhung der Kassen. Damit ein paar wählende Kiffer bzw. kiffende Wähler die Chance auf bessere Wahlergebnisse generieren, werden hier kostenintensive Ressourcen gebunden. Alle Pro-Argumentationen der Befürworter (höhere Steuereinnahmen, weniger Polizei und Gerichtsbarkeit, weniger illegale Bezugsquellen) wurden von Experten aus den betroffenen Bereichen widerlegt. Drogendealer selbst werden die Entwicklung auch ganz entspannt betrachten, denn das Alternativ-Angebot mit synthetischen Drogen ist groß.

„Die Maut kommt!“, sagte einst Herr Scheuer. Sie kam nicht und wurde nur teuer.

„Der legale Joint kommt!“, sinngemäße Aussage von Herrn Lauterbach. Ich hoffe, dass das auch nur mit dem Verbrennen von Zeit und Geld endet. 

Warum habe ich das unangenehme Gefühl, dass die nächste be-scheuer-te Idee schon bald kommen wird und wir vor lauter Bach den Grund nicht sehen?

Frag würdiges

Schon als Kind prägten zwei Fragen mein Leben:

  1. Wieso ich?
  2. Warum?

Besonders letztgenannte Frage stelle ich mir auch heute noch und das wesentlich häufiger. Vermutlich, weil ich jetzt nicht mehr unter den Erziehungsmaßnahmen meiner Eltern stehe.

Warum?

Warum hat die Biologie wie auch die Natur es nicht so eingerichtet, dass mir gesunde Nahrungsmittel munden, sondern ich Pommes, Nudeln, Naschzeug und dergleichen wesentlich leckerer finde? Das scheint letztendlich nicht nur mir so zu gehen, denn würden wir Menschen beispielsweise Brokkoli leckerer finden wie Eiscreme, würde es viele Gemüsedielen geben, wo wir uns in einer Tüte aus irgendeinem Blatt, leckere Grünzeug-Brocken kaufen könnten.

Wieso befinden sich in einer Tüte mit Hotdog-Brötchen immer vier Exemplare, während im Glas immer 5 der heißen Hunde (also der Hotdog-Würstchen) schwimmen? Ich müsste 4 Gläser öffnen und 5 Tüten, damit alles stimmt. Doch 20 Hotdogs zu verzehren, das ist mir einfach zu viel und so oft habe ich keine Gäste mehr, die sich mit einer Wurst im matschigen Brötchen, als Gastgeberessen, zufrieden geben.

Wieso bewerben Hersteller vollmundig Dinge, die sie weglassen (wie beispielsweise FCKW, Mikroplastik und andere Zusatzstoffe)? Getreu dem Motto. „Toll, dass wir Dinge nicht mehr hinzufügen, die bisher Ihnen oder der Natur geschadet haben!“ – Obwohl niemand den Einsatz dieser Mittel verlangt hat und ein Großteil der Konsumenten davon nicht einmal wusste.

Wieso sind die Menschen „Verbrecher“ die beim sogenannten „Containern“ wegeworfene Nahrungsmittel retten und nicht die Industrie, die aus Profitgier noch verzehrbare Kost entsorgt?

Wieso gibt es, gerade für die Nahrungsmittelindustrie, gesetzliche Vorgaben, die jedoch mit reichlich Schlupflöchern versehen sind? Beispielweise unzählige Sorten von Zucker unter unterschiedlichen Bezeichnungen zu deklarieren, damit nicht auffällt, dass es in der Summe eine extrem hohe Gesamtmenge ergibt. Oder eine Milch mit Bananengeschmack nicht durch deutlichen Aufdruck zeigen muss, dass da eine Banane mehr oder weniger nur einmal durch die Flüssigkeit gezogen wurde und das eigentliche Aroma aus Essigsäure, Salzsäure und einem speziellen Alkohol besteht, welches durch deren gemeinsamen Erhitzung erzeugt wurde. Alles legal, weil ein kleines Klümpchen Banane in dem Getränk schwimmt, das auch keine reine Milch im klassischen Sinn ist, sondern ein Gemisch aus diversen Zutaten.

Wer sind diese Wohltäter der Industrie, die all diese sonderbaren Produktions-techniken als legal definieren und damit zulassen?

Sie sehen: auch in meinem fortgeschrittenen Alter stelle ich mir noch oft die Warum-Frage!

Geld regiert

Geld verdirbt den Charakter – allerdings nur in Einzelfällen. Ich stelle daher jetzt einmal frech eine andere These auf:

Ein verdorbener Charakter kommt zu Geld!

Nehmen wir als Beispiel die Autoindustrie.

Ford Deutschland stellt die Produktion des Kult-Kleinwagens „Fiesta“ ein. Grund: mit kleinen Verbrennern lässt sich nur noch wenig Geld verdienen und in einer elektrifizierten Variante noch weniger. Daher wird der Schwerpunkt künftig auf E-SUV liegen. Hier können die Preise entsprechend hoch angesetzt werden. Warum mit viel Fahrzeugen wenig Geld verdienen, wenn es auch umgekehrt geht?

Andere deutsche Autobauer, wie Mercedes, BMW und Audi haben sich schon länger auf das Premium-Segment fokussiert. Opels Karl wurde bereits eingestellt und der Corsa wird sicherlich in Bälde folgen. Den Billig-Markt wird man – wie so oft – den chinesischen Herstellern überlassen. Wer sich also keinen teuren mobilen Protz leisten kann, wird dann dort einkaufen müssen, wo wir eigentlich unsere Handelsbeziehungen mit dem Riesenreich zurückfahren wollen.

Der VW-Vorstand orakelt, es würden stürmische Zeiten auf den Konzern zukommen und möchte daher jetzt schon erreichen, dass die Mitarbeiter*innen den Gürtel enger schnallen, die noch einen solchen tragen dürfen. Ein rauher Wind, der in den oberen Chefetagen sicherlich nicht ankommen und daher keinen Schaden anrichtet wird.

Es wird also in Bälde weniger Wagen vom Volk für das Volk gebaut werden. Und VW dürfte dann für Abkürzung stehen: Vehikel (für) Wohlhabende

No Schwimmbad – no Risk

Kaum vorstellbar, doch ich bin vor vielen Jahrzehnten auf Konzerte gegangen, wie „Rock am Ring“, und das Einzige, was beim Einlass gecheckt wurde, war die Eintrittskarte. Security im Innenbereich? Fehlanzeige! Trotzdem gab es keine Krawalle, denn die Menschen, die sich dort sammelten, waren auf Musik & Party aus, nicht auf Randale.

Jahre später habe ich mich daran gewöhnt, dass der Einlass bei Veranstaltungen eine Menge Zeit für die Leibesvisitation verschlingt, dass es an allen Ecken und Enden Sicherheitspersonal gibt oder ein Aufgebot der Polizei steht und diese Kosten letztendlich auf den Ticketpreis aufgeschlagen werden. Ärgerlich, dass (ich sage es einmal frei heraus) ein paar schlecht erzogene Vollidioten, diesen Aufwand erforderlich machen!

Doch in Berlin (wo sonst) geht es jetzt los, dass selbst der Besuch des Schwimmbads nicht mehr sicher vor Gewalt ist. Das Wasser ist offensichtlich nicht mehr tief genug temperiert, um hitzige Gemüter abzukühlen. Also sollen fortan personalisierte Eintrittskarten verkauft und Security postiert werden.

Ich erlaube mir einen Blick in die Zukunft:

Mein Schwimmbadticket kaufe ich bei Eventim. Je nach Lage bin ich dann zwischen 25 und 35 Euro los.

Das personalisierte Ticket musste ich schon Wochen vorher bestellen, denn da nach jedem 10ten Liegeplatz ein(e) Mitarbeiter(in) der Sicherheitsfirma postiert ist und jedes Areal auch nur noch mit einer geringen Anzahl an Besucher belegt sein darf, sind Eintrittskarten sehr limitiert und daher begehrt. Am Einlass zeige ich meinen gültigen Ausweis, unterzeichne eine Datenschutz- sowie Einverständniserklärung, dass ich gründlich nach Stich- und Schusswaffen wie auch ätzende Säuren untersucht werden darf. Dazu noch ein Statement, dass ich den Aufenthalt im Bade nur dem Schwimmen und dem Wohlbefinden widmen werde und mich von jeder Form der Gewalt distanziere.

Kurzum: Schwimmen im Freibad wird eine Zeichen sein, dass man Geduld hat, friedliebend ist und wohlhabend.

Die Kommunikation unter zwei Personen wird dann ungefähr so ablaufen:

„Warst Du auch gestern beim Pink-Konzert?“

„Nein – ich hatte eine Karte für’s Schwimmbad!“

„Boah wie geil ist das denn? Da hätte ich gerne mit Dir getauscht!“

Oder:

„Ich habe mir gestern eine Happy-Risk-Schwimmbad-Eintrittskarte gekauft!“

„Was ist denn das?“

„Das Tages-Ticket kostet nur die Hälfte, gilt aber nur in den Monaten April oder September!“

„Aber da haben doch die meisten Schwimmbäder geschlossen?“

„Eben! Deswegen der halbe Preis – aber kein Terminzwang innerhalb dieser Monate!“

Oder:

„Ich wollte mir auf die alten Tage mal noch etwas gönnen und nicht meine ganze Kohle den Erben überlassen, deshalb habe ich ein Schwimmbadticket gekauft!“

„Waaas? Bist Du wahnsinnig? Wann gilt es denn?“

„Nächstes Jahr am 12. August!“

„Na Du bist ja optimistisch, in Deinem Alter!“

„Ich finde es schön, wenn ich mal nur gefilzt und nicht auch gewaschen werde! Die Chance, dass das Schwimmbad dicht macht, die ist ohnehin höher, wie die meines Ablebens.“

„Na hoffentlich lassen sie Dich mit dem Rollstuhl rein, wo der doch für Gewaltexzesse bestens geeignet ist!“

Tempo made in Germany – Teil III

Vielleicht dachtet Ihr, ich hätte das Thema mit dem Windradausbau in meiner Heimat vergessen oder es hat sich erledigt.

Nein – leider nicht – es tut sich nur wenig!

Kurze Zusammenfassung:

Keine Ahnung, wie lange die Planung und das Genehmigungsverfahren dauerte, doch vom Beginn der Rodung mit Verlegung der Stromkabel, bis der Kran zum ersten Mal aufgebaut wurde, um Teile zu montieren, vergingen knapp 2 Jahre.

03.01.2023:

Beginn der Endmontage 

05.06.2023:

Das erste Windrad steht

An dieser Stelle muss ich Abbitte leisten. Ich habe bei einem Windrad von 2 Säulenelemente, dem Motor und den drei Rotor-Blätter geschrieben, also 6 Elemente, die zusammengebaut werden. Der Motor besteht allerdings selbst schon aus 3 Teilen – folglich sind es mindestens 8 Teile, die es zu montieren gilt.

12.06.2023:

Besagter Motor wird an Windrad Nummer 2 installiert

16.06.2023:

Nun geht es flott und die Rotoren werden angebracht. Wichtig, weil für die Zuschaltung der Windkrafträder eine Abschaltung des bisherigen Netzes für den 19.6.23 angekündigt wurde

19.06.2023:

Stromabschaltung erfolgt – Strom ist wieder da und jetzt kann es losgehen mit der Windenergie….

20.06.2023:

Irrtum: die Rotoren stehen still

07.07.2023

Immer noch tut sich nichts und ich habe keinen Plan wieso!

Eine Frage der Herkunft

Wer am Rande eines Bundeslandes wohnt, vermag den realen Zusammenhang meines fiktiven Beispiels zu bestätigen.

An mehreren Tagen im Jahr wird eine katholische Person, die beispielsweise in Aschaffenburg (Bayern) lebt und in dem weniger katholischen Frankfurt (Hessen) arbeitet, in die Situation kommen, dass die Arbeit ruft, während die Nachbarschaft ausschlafen kann, weil in Bayern Feiertag ist. Umgekehrt kann ein Mensch aus Babenhausen (Hessen), egal welcher Glaubensrichtung, an so einem Tag die Freizeit genießen, sofern der Job in Bayern ausgeführt wird. Kurzum: wo ein Mensch lebt und arbeitet, wirkt sich durchaus auf das Leben aus.

Doch es geht noch internationaler. Ein LKW-Fahrer aus Litauen darf mit seinem Sattelzug ohne Probleme durch Deutschland fahren, wenn sein Arbeitgeber eine Spedition mit Sitz im Ausland ist. Einer deutschen Transportfirma ist es jedoch untersagt, diese Person einzustellen. Weil der litauische Führerschein hier nämlich nicht anerkannt wird. Noch ein Beweis mehr, dass in Deutschland Fähigkeiten einen unterschiedlichen Wert haben können. Wenn Sie das nicht verstehen, so kann ich Sie beruhigen: ich verstehe das ebenfalls nicht und empfinde das als Schweinerei.

Das ist auch das Stichwort für mein nächstes Beispiel, der deutschen Differenzierungen in der Politik. Denn nicht nur bei Menschen erleben wir Beispiele für Ausgrenzung und eine Art von Rassismus.

Ab 2025 gibt es nämlich ein neues deutsches Tierwohl-Label, dass dem Käufer zeigen soll, in welcher Form das Tier gehalten wurde, dessen Teile nun verzehrt werden sollen. Denn ein hoher Fleischpreis muss nicht zwingend bedeuten, dass es dem Tier während der Aufzug besser ging, sondern womöglich nur dem Vorstand der Vertriebsfirma.

An sich eine gute Sache, doch als Tier muss man, im wahrsten Sinne, Schwein haben! Denn es gibt vorerst folgende Einschränkungen: 1. Das Tier muss Schwein sein. 2. Es darf die Schlachtreife nicht vor 2025 erreichen. 3. Die Haltung des schweinischen Tieres muss in Deutschland erfolgt sein.

Im Grunde brauchen die Labels nur in kleiner Anzahl produziert werden, denn nur noch der geringste Anteil unseres Schweinefleisches stammt aus Deutschland und wurde auch hier geschlachtet. Alleine in 2022 ist der Zuchtanteil an „Schwein made in Germany“ um 11% zurückgegangen (Quelle: Tagesschau.de) und es gibt keinen realistischen Grund zu der Annahme , dass diese Talfahrt gestoppt wird. Als Landwirt ist die lukrativste Form der Bewirtschaftung: Warten bis die Äcker Bauerwartungsland (da steckt das Wort Bauer schon im Begriff drin) werden oder für irgendwelche Trassen vom Staat benötigt werden.

Also, ihr lieben Rinder, Hühner, Kälber und was sonst so auf unserem Teller landet. Nur ganz wenige von Euch werden in Deutschland leben können und davon nur ein Teil eine halbwegs gute Haltung erfahren! Dann wird es aber ein teures Privileg sein, uns an Euch sättigen zu können. Wann dies stattfindet , ob vielleicht Kühe mit einem gewissen Fellmuster oder Hühner mit Federn ausgeschlossen werden, das wird sich zeigen.

Was uns Verbraucher betrifft, so werden wir ab 2025 vermutlich häufiger muhende Milchflaschen finden, wie abgepacktes Fleisch mit einem Label und das auch noch mit positiver Haltungsform.