Alles Werbung oder was?

Werbung in Radio oder TV hat schon so seine Eigenheiten, denn sie soll stets die vermeintlich größte Zielgruppe ansprechen und deshalb ist es meist noch eine weibliche Person, die über ein neues Wasch- oder Putzmittel begeistert ist. Wieso? Weil Männer sich gerne (und das auch noch erfolgreich) vor solchen Aufgaben drücken. Vielleicht liegt es auch daran, dass Männer heutzutage mehr als ein Drittel ihrer Lebenserwartung im Hotel Mama verbringen und dadurch einfach die nötige Erfahrung mit Themen des Haushalts fehlen.

Doch Frauen, aufgepasst: wir Männer haben auch unsere Bürde in der Werbung zu tragen!!! Nehmen wir nur einmal die eigentliche Mannerdomäne, die Rasur. Da werden Rasierer für den Intimbereich angeboten. Während die Dame in der Werbung mit einem fast schon lasziv wirkenden Blick die Schamhaare entfernt, steht der Mann ängstlich unter Dusche, doch eben das neue Produkt soll ihm die Angst vor Verletzungen nehmen.

Die Frau tapfer und der Mann ein Weichei! Das mag realistisch sein, aber schön anzusehen ist das im TV nicht.

Doch so richtig knackig bekommen wir männlichen Homo Sapiens bei einer anderen Werbung für Nassrasierer ab, wenn im Jingle geträllert wird: „… für das Beste im Mann!“

Geht’s noch?
Seit wann sind Haare das Beste an uns Männern und wenn es so ist, warum sollten wir dann genau diese positive Eigenschaft wegrasieren?

Natürlich gibt es Stellen, wo ich froh bin, dass ich da noch Haare habe, obwohl diese dort auch noch dichter vertreten sein könnten. Aber gerade in Nase und Ohren, da bräuchte ich ehrlich gesagt nicht so viel Wachstum von dem, was am besten in mir sein soll.

Was kommt als nächstes? Präservativwerbung mit Melodie: „Kondom XY, für das Beste über den Mann!“

Oder Kopfschmerztabletten: “XY, für das Schwächste im Ma-a-ann“

Mit uns Kerlen kann man es ja machen!