Einst verbrachten tausende von Frösche Ihr Leben in einem Glas, welches mit einer Leiter versehen war. Im Vergleich zu den Artgenossen, die auf dem Seziertisch oder in Teilen auf Esstellern landeten, womöglich noch die angenehmere Art, das tierische Dasein unter Menschen zu fristen.
Die Frösche im Glas dienten dem Zweck, das Wetter vorherzusagen. Eine Alternative war, den Schwalbenschwärmen beim Fliegen zuzusehen. Wie beim Frosch galt: je höher desto besser würde das Wetter. Im Grunde waren die Tiere nicht prophetisch veranlagt, sondern einfach nur hungrig. Denn je nach Luftdruck flog die Nahrung, in Form von Insekten, mal höher und mal tiefer. Wir hätten also eher von der Wettermücke wie vom Wetterfrosch sprechen sollen.
Alle diese Arten der Wetterbeobachtungen hatten einen großen Nachteil: es ließ sich nur so ungefähr die Wetterlage und das auch nur für den nächsten Tag bestimmen. Zudem begann der Mensch zu reisen. Was brachte es, wenn die Schwalben in der Heimat hoch flogen, aber womöglich nicht dort, wo man hinfahren wollte?
Daher nutzte der .Mensch unheimlich viele Supercomputer, um durch Comoutersimulationen die Prognosen genauer, wie auch über einen längeren Zeitraum auf der ganzen Welt vorhersagen zu können. Mit mäßigem Erfolg, wenn man mich fragt.
So hatten wir vor wenigen Tagen die Absicht, ein verlängertes Wochenende in Friesland zu verbringen. Montags sah ich mir den Wetterbericht an und war erfreut: es sollte sonnig und extrem mild werden. Ich teilte diese Erkenntnis meiner Frau mit und die meinte nur: „Mach Dir doch jetzt noch keinen Kopf darüber, wie das Wetter am nächsten Wochenende wird. Das ändert sich eh noch einmal!“
Mittwoch dann ein erneuter Check der Prognosen von mir und ich musste meiner Frau Recht geben. Es sollte wesentlich kühler werden und Samstag und vor allem dann auch am Sonntag kräftig regnen. Also habe ich meine Reisetasche mit zweimal Friesennerz (=Regenjacke) bestückt und meine Frau instruiert, mir möglichst gleich zu tun. Wie Ihr Euch schon sicherlich denken könnt, hatte sie weniger Regenschutz eingepackt und damit natürlich Recht. Es sollte am Freitag und das nur in der Nacht auf Samstag leicht regnen und das war es. Der Sonntag entsprach seinem Namen und ich war natürlich happy, dass sich die humanoiden Wetterfrösche wieder mal geirrt hatten.
Eines aber habe ich mir fest vorgenommen, sobald wieder ein Kurzurlaub ansteht: ich höre mir zwar den Wetterbericht an, nehme den aber genauso ernst, wie die Prognosen der 5 Wirtschaftsweisen oder die Umfragen des UFO-Institutes bei Großfirmen. Denn es kann so werden wie vorhergesagt, aber eben auch ganz anders.
Getreu der wirklich alten und auch wahren Weisheit:
Kräht der Hahn auf dem Mist,
ändert sich das Wetter – oder bleibt wie es ist!